Der November war gefüllt mit Reisen und reichen Erfahrungen. Ende November war ich eingeladen, als Mitglied des European Creative Hubs Network an dem Workshop MAKING SPACES in Blackburn, Nordwestengland, teilzunehmen. Der Workshop wurde ausgetragen vom Makerspace "The Making Rooms", welcher in einem historischen Gebäude direkt am Marktplatz liegt und in den oberen Stockwerken einige StartUps beherbergt.
Die Teilnehmenden kamen aus ganz Europa zusammen, um ein Toolkit für Makerspaces zu entwickeln, welches für als Starthilfe dienen kann.
Täglich wurde von den MItarbeitenden des Spaces und Menschen von der Stadtverwaltung oder anderen öffentlichen Einrichtungen ein vielfältiges Programm geboten, bei dem es schwerfiel, sich zu entscheiden. Es gab Hands On Workhopeinheiten, und Führungen durch die Einrichtungen. Wir wurden alle eingeladen, zusammen mit dem Council, der Stadtverwaltung, ein vorweihnachtliches Dinner einzunehmen.
Blackburn liegt im Nordwesten Englands, in Lancashire, am Pennine Moor und hat nicht nur eine starke Textilgeschichte als Geburtsort der "Spinning Jenny", sondern identifiziert sich bis heute mit Kunsthandwerk. Das Wappen der Stadt trägt den Slogan "Arte & Labore", was übersetzt in Englisch By Skill & Labor bedeutet, auf deutsch mit Kunst & Mühe.
Durch den Rückgang der Textilindustrie seit MItte des 20. Jh ist Blackburn eine sehr konjunkturschwache Stadt. Wir haben von Rebecca, der Museumsleitung, erfahren, wie das Motto der Stadt nun den Aufschwung antreibt, indem sie sich "A City of Makers" auf die Fahnen schreiben und Kunst, Handwerk und Makerszene unterstützen.
Historische Häuser werden restauriert und für KünstlerInnen dauerhaft zur Verfügung gestellt - nicht in einer Zwischennutzung. Mentorprogramme unterstützen die Jungen KünstlerInnen dabei, wirtschaftlich nachhaltig zu werden, um die Häuser irgendwann selbst zu unterhalten.
Sehr beeindruckend ist die Vernetzung von den Akteuren der Stadt mit The Making Rooms, nicht zuletzt sicher durch Tom MacPherson, der ein Pro im Initiieren und Machen ist und mit seiner herzlichen, besonnenen Art Menschen zusammen und in Aktion bringt.
Von der Vernetzung zwischen Verwaltung, Künstlern und Kulturschaffenden und der recht unbürokratischen Art Projekte zu initiieren und finanzieren, die in England an sich aber vor Allem in Blackburn gang und gäbe scheint, können wir uns in Deutschland / Hamburg sicher ein paar Scheiben abschneiden!
In Blackburn findet alle zwei Jahre die Textile Biennale statt, welche wir dieses Jahr leider just verpasst hatten, aber natürlich vorhaben im Jahr 2025 teilzunehmen.
Die Biennale wird maßgeblich von Jenny, Laurie und Uzma vom The Super Slow Way gestaltet, welche beeindruckende Arbeit rund um Lokalproduktion und die Kultur des Textilhandwerks leisten. Das passt natürlich sehr gut zu unsere Arbeit in Hamburg, so dass wir ins Gespräch gekommen sind und hoffentlich in Zukunft Synergien bilden.
Für mich war außerdem die Galeristin Alex Zawadzki und ihr Partner Jamie Holman ein Highlight der Woche. Alex saß beim Civic Dinner an unserem Tisch und es war eine großartige Runde, so erfrischend wie sie von ihrer Arbeit und Perspektiven spricht.
Einige haben vielleicht von dieser Aktion von Jeremy Hutchison in London mitbekommen: "Dead White Man", London - Black Friday 2023, an der Alex mitgewirkt hat.
Am letzten Tag bekam ich noch eine Führung des Art Departments von Jonathan, dem Leiter dessen, am Blackburn College. Dort wird beeindruckende Arbeit geleistet, bemerkenswert ist die Tatsache, dass das gesamte Studium samt aller Materialien am College kostenfrei für die Studierenden ist!
Schaut doch mal auf instagram vorbei, dort hab ich zwei Reels gepostet. (oben rechts das icon)
Ich bin gespannt, welche Projekte aus dieser reichhaltigen Woche entstehen werden, und werde in jedem Fall versuchen die einzelnen Orte und Menschen zu besuchen!
Auf Instagram ist eine vollständige Liste aller Teilnehmenden zu finden, unter dem Reel.