Kleidungsstücke werden pro Jahr weltweit produziert
der Textilien werden erneut in Textilien weiterverwertet
im Durschschnitt tragen Deutsche ein Kleidungsstück
Textilabfall pro Jahr (Deutschland)
UNSERE MISSION
Wir wollen kreislauffähige Kleidung nachhaltig und trotzdem bezahlbar zur Verfügung stellen.
Wir wollen Mode wieder zu dem machen, was sie eigentlich ist: Kultur, Ausdruck unserer Seele - dessen, was uns bewegt.
"Als
ich 2017 meinen MA in Mode gemacht habe, wusste ich bereits seit
Langem, dass ich Vieles anders machen möchte, als es in der Modebranche
üblich war. Trotzdem habe
ich zuerst einfach begonnen, ein Label zu
bearbeiten: Designmärkte, kleine PopUps, Festivals, nächtelanges Nähen.
Das alles parallel zum Betrieb des Coworking Space für Mode, den ich
2014 kurz vorm BA gegründet hatte. Damals war einer der Nutzer Mohammad,
ein soeben samt Familie nach Hamburg gekommener syrischer Schneider,
der seine Ausbildung nicht in Hamburg anerkannt bekam. Er hat mich sehr
unterstützt, im Gegenzug habe ich versucht, ihn mit bürokratischen
Herausforderungen zu unterstützen, und ihm zur Selbständigkeit zu
verhelfen. Er ist heute LKW-Fahrer, um seine Familie ernähren zu können.
Mir wurde schnell klar, dass es das nicht sein konnte.
Der Zielkonflikt musste irgendwie gelöst werden:
Wie kann nachhaltige Kleidung bezahlbar sein, und das ständig wachsende
Bedürfnis nach neuen Dingen verantwortungsvoll befriedigt werden?
Wie kann man den Wert und die Verbindung mit der Mode als Teil unserer Alltagskultur wiederherstellen ?
Wie können wir die globale zentralisierte Lieferkette ganz unterbrechen
und das lokale Handwerk stärken, den vielen geschulten Menschen vor Ort
neue Chancen bieten?
Zwei Konzepte: Kosmo-lokale Produktion und Commons!
Kosmo-lokale
Produktion bedeutet, dass die Daten über Produkte global verteilt
werden, während sie lokal abgerufen werden, aus einer Datenbank zum
Beispiel,und mit dem situierten Wissen vor Ort angereichert in die
Produktion gehen.
Commons bezeichnet eine Gemeinschaft, die sich
zusammen um bestimmte Werte kümmert, und diese nach ihren selbst
geschaffenen Regeln verwaltet. Dies geschieht so z.B. bei der
Solidarischen Landwirtschaft. Menschen teilen sich über Monatsbeiträge
die Kosten (Deckungsbeitrag) für das gewünschte lokale, gesunde Essen.
Je nach Gemeinschaft gibt es feste Beiträge oder sogenannte
Bieterrunden, bei denen die Mitglieder soviel anbieten, wie sie zahlen
können. In dem Beitrag sind Beträge zur Weiterentwicklung enthalten, wie
zum Beispiel neue Maschinen oder Landerweiterung. Auch dies kann ggfs.
in Absprache mit allen Mitgliedern entschieden werden.
Warum also nicht auch Kleidung auf ähnliche Weise handhaben?" (Sarah Prien, Gründerin)
Der Pool mit Kleidung
Mode ist ein Grundbedürfnis. Eine gesunde Umwelt auch.
Das Ziel ist, Kleidung, die eigentlich unbezahlbar sein müsste, zugänglich für ALLE zu machen. Kleidung, die lokal gefertigt wurde, und entsprechend nachhaltig ist, soll für jedeN da sein.
Pooling ist das gemeinsame Verwalten von Werten innerhalb einer Community.
Unsere Idee: ein Großteil der Kosten wird über regelmäßige Beiträge gedeckt, weitere Einnahmen aus angebotenen Dienstleistungen decken den Rest.
Du
kannst also monatlich mit einer Mitgliedschaft finanziell - und wenn Du magst auch
mit Einsatz deiner Fähigkeiten - beitragen, und dafür Kleidung auf Zeit
mit nach Hause nehmen.
Aktuell ist der Pool vornehmlich mit
kreislauffähiger Kleidung aus House of All’s „Elementary Collection“
bestückt, die teils neu produziert werden, wenn Du sie auswählst.
Es
kommen nun aber auch Musterteile & Einzelstücke hinzu. Außerdem heißen wir lokale Designer:innen willkommen, die sich
beteiligen möchten.
Übrigens kannst du noch viel mehr:
Du kannst mit bestimmen welche Kleidung in den Pool gelangt. Dazu haben wir ein Spiel entworfen, das demnächst wieder live geht #watchthisspace
Du kannst mit entwerfen, und Deine eigenen Ideen einbringen…
Du kannst als Teil der Community bei uns im OpenLab Circular Textiles
lernen, wie Kleidung anders hergestellt werden kann. Ohne Sklaverei,
ohne Schaden an der Umwelt.
Das Lab
Dazu haben wir
einen sogenannten Maker Space, ein Open Lab CIrcular Textiles, mit vielen Maschinen eingerichtet, in dem
neue Fertigungsmethoden erforscht werden können. Designerinnen können
ihre eigenen Projekte lokal umsetzen. Wir möchten herausfinden, was die
Einrichtung eines solchen Labs für Vorteile für die Entwicklung einer
Fab City mit sich bringt.
Auch hier funktioniert das Mitmachen
über einen Monatsbeitrag, wir bieten verschiedene Abopläne je nach Bedarf. Du kannst Dich auch entscheiden zeitweise einzelne Maschinen zu buchen, oder eine Mischung aus beidem: kleiner Monatsbbeitrag und dafür Rabatt auf die einzelnen Leistungen.
Warum nochmal?
Nackt
gehen wir alle nicht auf die Strasse. Das wird sich so schnell auch
nicht ändern. Kleidung ist das erste, was uns am Morgen berührt,
Textilien umgeben uns jeden Tag überall, wir sollten uns dafür
interessieren, woraus sie sind und woher sie kommen.
Und die
Bekleidungsindustrie ist an 4. Stelle weltweit wenn es um
gesellschaftlichen und Umweltschaden geht. Die Zahlen sind alarmierend.
Weil wir (als Gesellschaft) im Laufe der
1990er Jahre die Fertigung von Textilien nach Asien verfrachtet haben,
um die Handarbeit billig von Menschen ausrichten zu lassen, und sie zu
versklaven - seien wir hier mal ganz ehrlich – sind uns die
Infrastrukturen zur Textilproduktion diesseits abhanden gekommen.
Forschung
Fab
City ist ein globales Movement bei dem es darum geht bis 2054 alle
Gebrauchsgüter innerhalb der eigenen Stadtgrenzen zu produzieren. Dazu
gehören auch Textilien. Wir wollen als Kooperationspartner eines von
dtec geförderten Forschungsprojektes herausfinden, wie wir das im
Bereich Textilien umsetzen können. Wenn Du mehr erfahren möchtest,
freuen wir uns auf Deinen Besuch im Lab.